Verdienen Polizisten der Polizeidirektion Worms Respekt? Respekt verdienen Menschen, die Arbeit neutral im Sinne des Rechtsstaates leisten.
Artikel: Nibelungen Kurier vom 18.07.2020
„Polizei verdient Respekt“
Es war ein Routinebesuch des Wormser Landtagsabgeordneten Jens Guth (SPD) in der Wormser Polizeidirektion bei Direktor Klaus Sommer und dem seit 1. Juli im Amt befindlichen neuen Leiter der Polizeiinspektion Thomas Lebkücher. Mit dabei diesmal der polizeipolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und ehemalige Polizeibeamte Wolfgang Schwarz. „Die Modernisierung der Wache ist grundsätzlich gelungen“, berichtet PI-Leiter Lebkücher den beiden Abgeordneten, „allerdings steht auch noch einiges an, um das Gebäude auf den notwendig neuesten Stand zu bringen.“ Und die Aufgaben seien vielfältiger und spezialisierter geworden, so Sommer, insbesondere Cyber-Kriminalität erfordere zunehmend mehr Fachkräfte. Auch dem steigenden Radverkehr, insbesondere E-Bikes und Pedelecs, gelte es seitens der Polizei Rechnung zu tragen.
Hohes Aggressionspotential bei Einsätzen
Wolfgang Schwarz konnte berichten, dass landesweit derzeit so viel Polizeibeamte ausgebildet werden wie nie zuvor. Über 500 junge Leute werden jedes Jahr an der Hochschule der Polizei am Flughafen Hahn ausgebildet und dies soll auch so bleiben, um zu mehr Personal insgesamt zu kommen. „Leider erleben wir derzeit ein hohes Aggressionspotential bei unseren Einsätzen“, berichten Sommer und Lebkücher. „Aber die erst seit Kurzem eingeführten Bodycams und Distanzelektroimpulsgeräte haben sich bewährt und tragen auch zur Deeskalation bei.“ Einig waren sich alle, dass die aktuelle Art und Weise, in der über institutionellen Rassismus in der Polizei diskutiert wird, wenig zielführend ist.
Auch aktuelle Themen wurden besprochen, wie die Ereignisse in der Rheinstraße an Pfingsten oder die Nazi-Demo am 6. Juni. Jens Guth wünschte sich mehr Präsenz in der Innenstadt um auch die „Protz-Raser“ einzuschränken. „Die Polizei verdient mehr Respekt“, so der Wormser Abgeordnete abschließend, „immerhin riskieren sie jeden Tag ihr Leben, um für uns für Recht und Ordnung zu sorgen.“